Samstag, 18. Mai 2013

Recycling

Zuallererst möchte ich mich bei euch für eure zahlreichen Antworten auf meine letzte Frage bezüglich der Bündchen an meinem Pulli bedanken! Ich freu mich riesig über eure Beteiligung und da ihr einheitlich der Meinung seid, die Bündchen passen, dürfen sie dran bleiben. Danke für euren Input! :)

Es ist wahrlich überraschend für mich, wie wenig Ambition in mir steckt, wenn es darum geht, mir selbst eine Freude zu machen. Um guten Willen zu zeigen, habe ich T-Shirts und Leggings zugeschnitten und sowohl das eine als auch das andere zur Probe genäht. Der Leggings-Schnitt ist nicht zufriedenstellend und müsste angepasst werden und das T-Shirt passt sehr gut, wie vermutet.

Aber offenbar ist das strahlende Gesicht meiner Familienmitglieder, die ein neues selbstgemachtes Stück von mir bekommen, die Freude, die sie empfinden, für mich die größte Motvation mich hinter die Maschinchen zu klemmen. Das fehlt natürlich, wenn man sich selbst etwas näht. Va. wenn man so kritisch an sein eigenes Werk herangeht und es schafft, überall etwas auszusetzen. Fürchterlich, wenn sich der eigene Perfektionismus, der im Alltag ganz klar Redeverbot hat, zu Wort meldet. Ein richtiger Miesmacher ist das!

Und ich spüre mehr und mehr das Bedürfnis in mir auftauchen, den Kleidungsbedarf meiner Kinder wieder nähtechnisch abzudecken. Gestern hab ich sogar einen Pullover für meinen Jüngsten gekauft, das erste Mal, seit er geboren ist. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich kaum Kleidung kaufe, aus mehreren Gründen.

Eine positive Sache aber hab ich in den letzten zwei Wochen für mich herausgefunden. Dass es mir sehr viel Spaß macht für meine Lieben zu nähen, ja, dass ich es sogar vermissen kann. Dass es mir Freude macht in besonderen Situationen und für spezielle Anlässe auch für Nicht-Familie zu nähen. Dass es mir möglich ist auf die Frage "Kannst du dieses oder jenes nähen?" zu antworten mit "Ja, kann ich, aber ich möchte es nicht", ohne dass die Beziehung zu diesem Menschen Abbruch erleidet.

Das ist ein großer Schritt für mich. Ich bin gespannt, ob der Mai noch mit anderen Erkenntnissen aufwartet. Und damit hier nicht nur Gedankenrecycling betrieben wird, zeig ich euch mein neues T-Shirt.

Ehemals T-Shirt meines kleinen Bruders (der mindestens zwei Köpfe größer ist als ich):


 Da alle meine Männer diesen Aufdruck nicht wiederverwertet haben wollten und er mir sehr gut gefällt, hab ich ihn kurzerhand für mich verwendet.


Das ist mein erstes recyceltes T-Shirt von meinem Bruder und es hat für mich besonderen Charme, weil es vorher ihm gehört hat.

Schnitt ist von Burda, Säume mit Flatlock genäht. Weitere Shirts in Arbeit ;)
Eure Ena

2 Kommentare:

  1. Ja, kann ich, aber ich möchte es nicht... puh! Der Satz kommt nichts so einfach raus! Respekt!

    Das Shirt ist soooooo genial! Obwohl ich weder schwarz noch Drucke trage, das würde ich auch ohne der prima Buder-Geschichte anziehen!

    AntwortenLöschen
  2. Das ist ja ein lässiges Shirt geworden, soo cool! Gefällt mir total gut!
    Deine Gedanken zum Für-sich-selber-Nähen kann ich richtig gut nachvollziehen. Ich nähe ja auch viel lieber für meine Mädels als für mich. Zwischendurch ja, da macht es schon Spaß, auch etwas für mich zu machen, aber einen ganzen Monat lang ... das hätte ich mir nicht einmal vornehmen können. ;-)
    Und das Nein-Sagen finde ich sowieso super!!
    Liebe Grüße
    Anneliese

    AntwortenLöschen