Samstag, 16. Juni 2012

Kleid mit Wickeloptik - Tutorial Teil 1

Schon lange erfreue ich mich vieler kostenloser Tutorials und Schnitte aus dem Internet und schon lange nehme ich mir vor, auch ein Tutorial zu erstellen, damit ich euch etwas zurück geben kann. Endlich ist es soweit! Nachdem ich in den letzten Tagen so viele Wickelkleider genäht habe, hab ich die Gelegenheit genützt und mitfotografiert und kann euch voll Stolz mein erstes Tutorial präsentieren! Es besteht aus drei Teilen. Teil I befasst sich mit der Schnitterstellung aus einem einfachen T-Shirt-Schnitt. Teil II stellt eine kleine Fotoanleitung dar und in Teil III möchte ich euch ein paar Designbeispiele vorführen.

So, genug geredet - hier ist es :)


Teil I - Schnitterstellung


Ausgehend von einem einfachen T-Shirt-Grundschnitt (entweder ein eigener, der Lieblings-T-Shirt-Schnitt oder das abgezeichnete Lieblingsshirt) möchte ich euch zeigen, wie ich den Schnitt abgewandelt habe, um das Kleidchen für meine Tochter zu machen.


Das Handwerkszeug
 Als erstes wird der Grundschnitt auf ein zweites Papier durchgepaust. Ich verwende am liebsten Backpapier, aber man kann natürlich auch jedes andere Medium verwenden.
Vorder- und Rückenteil werden noch zusammen eingezeichnet.

Darauf achten, dass die Halslochlinie im rechten Winkel auf die Mitte trifft.

Statt dem gerundeten Halsloch des Vorderteils einen V-Ausschnitt einzeichnen.


Ausgehend von dem Punkt, auf den der Bleistift zeigt eine schräge Linie zur Seitennaht zeichnen. Die Linie sollte nicht zu steil sein, da sonst später der Ausschnitt vom Kleid zu groß wird.



Anschließend im rechten Winkel zur vorderen Mitte eine Querlinie ziehen. Diese Linie sollte oberhalb der Taille und unterhalb der Brust liegen.

Vom Taillenpunkt ausgehend (im Bild am rechten Ende des Lineals zu sehen) eine Linie leicht ausgestellt nach unten zeichnen. Ich mach das so, dass ich den Winkel des Lineals langsam nach außen vergrößere. Leider kann man das am Bild nicht so gut erkennen, aber dadurch ergibt sich eine leicht strichlierte Linie, die ich anschließend ausrunde und dicker nachziehe. Für euch hab ich ganz brav die Hilfslinien wieder ausradiert, wie man am Bild darunter sehen kann, das mach ich aber sonst nicht ;).


An der Seitennaht die gewünschte Länge des Kleides vom Taillenpunkt aus abmessen und auf der Mittellinie (Bruch) vom Taillenpunkt aus auftragen. Die zwei Punkte leicht gerundet verbinden, damit der Saum vom Kleid später schön fällt. Wem das zu kompliziert ist (oder zu schlecht erklärt), der kann auch eine gerade Linie für den Saum einzeichnen und beim Nähen erst ausrunden.


Oberes Schnittteil vom unteren Schnittteil abschneiden. Oberes Schnittteil nur an den Außenlinien herum ausschneiden.


Das untere Schnittteil ist jetzt fertig. Beschriften und zur Seite legen.



Jetzt ist das Vorderteil an der Reihe. Hierfür wird das Oberteil wieder unter das Pauspapier gelegt und nur die Vorderteilversion abgezeichnet. Das sind alle Ränder (Schulter, Armloch, Seitennaht, Brustnaht, vordere Mitte) und die Linie für den V-Ausschnitt.


Als nächstes wird das Oberteil unter dem Pauspapier gespiegelt aufgelegt. Und zwar genau so, dass die vordere Mitte an die Kante vom Schnittteil stößt. Jetzt wird allerdings nur die lange schräge Linie und den unteren Rest von der Seitennaht und die Brustnaht abgezeichnet.

So sollte das dann aussehen, mit Beschriftung:


Der Bleistift markiert im oberen Bild die Vordere Mitte. Sie entspricht dem Fadenlauf und ist aus noch einem anderen Grund sehr wichtig. An dieser Stelle müssen sich später die beiden Vorderteile überlappen, damit das Vorderteil korrekt genäht werden kann. Ich knipse mir den Stoff an dieser Stelle ein wenig ein (in der Nahtzugabe).

Das ursprüngliche Oberteil kann als oberes Rückenteil weiterverwendet werden. Wer durch die Linien irritiert ist, kann sie jetzt einfach ausradieren.


Fertig ist der Schnitt!


Jetzt gehts ans Eingemachte ;) ---> hier gehts zur Nähanleitung.
Wer sich vorher noch ein paar Inspirationen holen möchte, bitte --->hier lang.


Gerne dürft ihr diese Anleitungen verlinken, nachzeichnen und nachnähen. Ich freue mich sehr, wenn ich eure Werke dann hier verlinken darf! Das Recht an dieser Anleitung liegt alleine bei mir und sie darf nicht zum gewerblichen Gebrauch verwendet werden.

1 Kommentar:

  1. Tolle Anleitung. Werd ich demnächst ausprobieren. Danke.

    Liebe Grüße
    Denise

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