Mittwoch, 21. Oktober 2020

Farbenmix Pitt Größe 152

Frisch von der Nähmaschine gesprungen ist eine neue Hose für meinen Jüngsten. Er hasst es, Strumpfhosen oder lange Unterhosen zu tragen und nach vielen Jahren gegenseitiger Quälerei bin ich dazu übergegangen, seine Garderobe im Winter auf gefütterte Hosen umzustellen. Seitdem sind unsere Morgen um so vieles entspannter und wie so oft habe ich mir auch hier die Frage gestellt, wieso wir nicht schon viel früher auf diese Idee gekommen sind...

Der Alltime-Favorite meiner Jungs ist das Schnittmuster Pitt von Farbenmix. Weite kombiniert mit unzähligen Taschen das ist genau das, was das Herz meiner Söhne begehrt.

Wie das geübte Auge bestimmt sehen kann, wäre das Schnittmuster als viel länger konzipiert gewesen, ich musste es in der Länge kurz unter den Knie-Patches abnähen. Mein Jüngster braucht zur Zeit die Weite. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis er so wie seine Geschwister in die Höhe schießen wird.


Da ich diese Hose in meinem Leben schon so oft genäht habe, hielt ich es nicht für notwendig, die Anleitung zu lesen. Das hätte ich aber tun sollen, dann wären mir viele Anfängerfehler erspart geblieben. Zum Beispiel habe ich bei den hinteren Hosentaschen den Eingriff falsch gesetzt. Anstatt bei der Außennaht, war der Eingriff dann bei der hinteren Schrittnaht. Dümmer gehts ja gar nicht. Zum Glück war das ein Fehler, der schnell repariert werden konnte.


Insgesamt hab ich mich auch bei der Länge/Breite der Hose verschätzt oder ich bin einfach so daran gewöhnt für nudeldicke Kinder zu nähen. Die nächste Hose braucht definitiv noch mehr Weite im Verhältnis zur Länge...

Mein Jüngster ist allenfalls sehr glücklich mit der neuen Hose und das ist ja das Wichtigste!




Jetzt schau ich mal bei Euch vorbei, was Ihr inzwischen so genäht habt!

Alles Liebe und einen schönen Nachmittag, 

Eure Ena

 

Samstag, 17. Oktober 2020

Herbstzeitlose Fotosession

Meinem Töchterlein und mir macht es sehr viel Spaß zu zweit loszuziehen und uns gegenseitig zu fotografieren. Wir lernen gemeinsam über neue Techniken und haben Freude daran, diese wechselseitig auszuprobieren. Bei so einem Ausflug sind diese Fotos entstanden. 






 Ich bin sehr glücklich, dass wir ein gemeinsames Hobby haben, das uns so ganz nebenbei noch wunderschöne Erinnerungen beschert!

Teilt Ihr auch Hobbys mit Euren Kindern?

Alles Liebe, 

Eure Ena

Dienstag, 29. September 2020

T-Shirts für den Jüngsten

Na gut, mit den neuen Änderungen zum Fotos einfügen muss ich erst warm werden. Gestern sind diese zwei schnellen T-Shirts für den Jüngsten entstanden. Ein paar Streichelstöffchen mussten herhalten, bevor es zu spät ist und sie für immer in meinem Schrank verrotten. Wer kennt sie noch?





Schnittmuster: Farbenmix Hilde, mein All-Time-Favorite T-Shirt Schnitt in Größe 152. Damit geh ich gleich zum Creadienstag, wenn ich es noch kann, und zu DingsvomDienstag.


Habt es fein, 

Eure Ena

Blog oder nicht Blog - das ist hier die Frage

 Seit einiger Zeit frage ich mich, ob ich den Blog hier noch behalten soll. Will ich ihn fortführen? Oder löschen? Nein, löschen soll ich ihn auf keinen Fall, das hat mir meine liebe Schwippschwester Mia ganz eindrücklich gemacht. Es stimmt auch, sogar ich nütze meinen Blog als eine Art Kreativarchiv. Wenn das Gespräch auf Nähen kommt oder man einfach ein bestimmtes Werk von damals sucht, dann schau ich hier nach. Oder wenn ich gerade mal Lust auf die Kinderfotos meiner drei habe. Früher habe ich ja noch ihr Gesicht gezeigt, das mach ich jetzt schon länger nicht mehr, dafür sind sie schon zu groß. Wortwörtlich, zwei davon sind bereits größer als ich. 


Bloggt man überhaupt noch? Die Frage kann ich mit einem "Ja" beantworten. Einiges Wissen, dass ich aus dem Internet beziehe stammt von Blogs. Fotografie-Blogs, zum Beispiel. Also braucht man auch ein bestimmtes Thema, das man der Community vermitteln will? Ich denke nicht, dass ich das brauche. Mir geht es ja nicht um User oder Zahlen, ich verdiene ja nichts hier dran. Der Blog ist ein Hobby, eine Art Internettagebuch und - wie oben schon geschrieben - mein Kreativarchiv. Ein tolles Wort!

Dass innerlich schon länger eine Auseinandersetzung mit dieser Plattform in mir läuft, hab ich schon angedeutet. Den Ausschlag hat aber meine Tochter gegeben, als sie bemerkt hat, dass es diesen Blog gibt. Sie hat angefangen darin zu lesen. Das erste, was sie gesagt hat, war: "Was, Mama? Das Puppenhaus hast DU selber gemacht? Das wusste ich ja gar nicht!"

Diese Anerkennung, die das Christkind plötzlich so nachträglich erhalten hat, war wirklich ein Geschenk. Erstaunt hab ich bemerkt, WIE schön sich das angefühlt hat. Die Maus hat jetzt am Anfang, in 2011 angefangen zu lesen und arbeitet sich jetzt nach vorne. Wahnsinn, was seitdem alles passiert ist... Und schön, dass es diesen Blog gibt!

Also ist die Entscheidung gefallen, den Blog nicht nur zu behalten, sondern fortzuführen. Bleibt nur die Frage nach dem WANN. Aber ehrlich, jeder, der einen Haushalt führt, hat immer noch Zeit, die er abzweigen kann. Ja, ja, von der Hausarbeit, aber wen kümmert es denn in fünf oder zehn Jahren, ob ich heute aufgewaschen hab? Mich, sagst du? Prioritäten setzen ist die Devise. Das muss ich sowieso immer. Wenn mich jemand fragt, wie ich das alles schaffe, arbeiten gehen, drei Kinder alleine erziehen seit jetzt gut sechs Jahren, den Haushalt führen UND dann noch kreativ sein - kann ich nur sagen, gar nicht. Das geht sich gar nicht alles gleichzeitig aus. Der Haushalt ist das erste, das aus dieser Liste fliegt, ich geb es offen zu. In der Corona-Kurzarbeit hatte ich einen tollen Putzplan, weil ich das schon immer einmal ausprobieren wollte. So wie ich den Menüplan ausprobieren wollte, der mein Begleiter im "normalen" Alltag geworden ist, den ich nicht mehr wegdenken kann, weil ich so sehr davon profitiere zeitlich. Zurück zum Putzplan. Ich hab also in den vielen Wochen, wo ich so wenig arbeiten musste/durfte, täglich Zeit zum Putzen erübrigt. Ich hab es so gemacht, dass jeden Tag ein anderes Zimmer an die Reihe kam:

Montag: Badezimmer und WC

Dienstag: Schlafzimmer

Mittwoch: Wohnzimmer

Donnerstag: Kinderzimmer

Freitag: Küche

Samstag: Vorzimmer

Das war herrlich. Ich hatte zwar nie Besuch, aber immer eine aufgeräumte, saubere, strahlende Wohnung. Die ersten zwei Gäste, die unabhängig voneinander vorbei geschaut hatten, fragten mich beide, was ich getan hätte, da meine Wohnung so viel größer wirkte. Ja, Staubwischen kann Wunder wirken...

Jetzt im September mit dem Schulstart war es so heftig, der Alltag fährt immer ein wie ein D-Zug, der nicht plant, in der Station stehen zu bleiben und man springt auf und wird erst einmal heftig durchgeschüttelt, bis man sich an das Rütteln gewöhnt hat und seinen Platz suchen gehen kann. Jetzt sieht mein Putzplan so aus: Ein Zimmer pro Woche. Wahlweise, je nach Bedarf mach ich das dann. Und eine Art Speed Cleaning, bevor Besuch kommt. Alles wegräumen, was einem zuerst ins Auge fällt und einen großen optischen Unterschied macht. Zum Beispiel die Kuscheldecken am Sofa zusammenlegen. Die Jacken im Vorzimmer aufhängen (wieso können meine Kinder das immer noch nicht?). Klo und Bad oberflächlich reinigen. Die Küche ansehnlich machen. Eine Maschine anschalten (Geschirrspüler oder Waschmaschine) und lüften. Der Staubsauger steht bei mir meistens sowieso im Weg herum. Dann sieht es so aus, als wäre ich gerade mitten im Sauber machen. Nicht falsch verstehen, das bin ich im Grunde den ganzen Tag. Was ich aber gelernt hab im Leben, ist, den Haushalt liegen zu lassen, wenn:

Eines meiner Kinder Unterstützung braucht.

Mich die Muse küsst.

Dringende Besorgungen gemacht werden müssen.

Sich spontan Besuch ankündigt.

Zurück zum Thema, gehört Bloggen jetzt auch zu dieser Liste? Ist es erlaubt, sich die Zeit für Internettagebuch-Schreiben abzuzweigen? Das weiß ich noch nicht. 

Ja, aber jetzt sitzt ich ja auch da und schreibe, oder? Ich könnte ja auch den Geschirrspüler umräumen. Halt, halt, halt! Ich bin heute um 4 Uhr morgens aufgewacht mit einem Kopf voller geistiger Ergüsse - genau der Art, die einen sowieso nicht mehr schlafen lässt, deshalb bin ich aufgestanden, hab mir einen Tee gemacht und schreib jetzt hier. Um diese Zeit ist meine innere Putzfrau dieser Bude noch gar nicht arbeitsbefugt. Das kann auch wirklich niemand erwarten. Nicht mal ich von mir selber. Dann doch lieber bloggen. 

Ich hab schon haufenweise Fotos zusammengesucht von meinen Nähwerken, die ich gern hier einstellen möchte. Aber ich bin aus der Übung. Einfach zusammengepackt einstellen? Einige von uns (wir, die Näherinnen, unsere Community von anno dazumal) sind jetzt auf Instagram unterwegs und zeigen dort ihre Werke. Das passt vielleicht auch besser in diese Zeit, ein paar wenige Bildchen, minimaler Text, ein paar Hashtags. Wir Blogger kennen das ja. Die Hashtags, meine ich, die verwenden wir hier auch, als sogenannte Labels. 

Naja, auf jeden Fall kommt jetzt wieder ein bisschen was. Keine Ahnung wie oft oder wie regelmäßig, aber ich verlinke mich auf Instagram. 

Wie ist das, lest ihr Blogs? Wie seht ihr den Nutzen derselben in der heutigen Zeit?

Habt einen guten Start in den Tag!

Eure Ena

PS: Die Fotos sind erste Gehversuche mit Hipst*matic, eine Pseudo-Analog-App fürs Telefon. Das Fotos-Einfügen am Blog ging auch schon mal besser, was wurde denn hier verändert...

Freitag, 17. April 2020

Zusammen Allein

Heute präsentiere ich Euch voller Stolz meinen letzten Song aus meinem 2014-2018 entstandenen Konzeptalbum „Träume Tränen Meer“.




Geschrieben im September 2018 so wie ich alle meine Songs verfasse – aus einem tiefen inneren Bedürfnis heraus, konfuse Gefühle greifbarer zu machen, nach außen zu bringen und mich auf diese Weise davon zu befreien. Bei mir entstehen Text und Melodie immer gleichzeitig, als fertige Pakete, ich begleite mich auf Gitarre oder Klavier. 

 

Zusammen Allein handelt von der inneren Zerrissenheit, eine Beziehung, die nicht gut tut, loslassen zu wollen und doch nicht zu wissen, wie. Sowohl das Ich als auch das Du stecken gemeinsam in einer scheinbar ausweglosen, widersprüchlichen Situation fest. Sie leiden darunter und sind doch nicht zu einer Veränderung fähig oder bereit, was einerseits den äußeren Umständen geschuldet wird und andererseits einer den beiden Protagonisten unerklärlichen Anziehung, ein Spüren des Anderen. So bleibt nur die Hoffnung, dass die Zeit eines Tages die Lösung des Dilemmas bringt.

„Ich denke zurzeit mehr denn je über die Situation nach. Mein Wunsch kein schlechtes Gewissen mehr haben zu müssen, ist unüberwindbar stark geworden. Insofern ist es eine riesige Erleichterung, wenn du so klare Worte findest mit einem wunderschönen berührenden Lied von dir ausgedacht und performed. Das ist etwas ganz Besonderes!“

Läufst du noch heute fort,
Wird morgen alles anders sein.
Willst du nicht, dann bleibe dort.
Zusammen sind wir auch allein. 

Bleibt gesund und lasst es Euch gut gehen!
Eure Ena

Dienstag, 14. April 2020

In Corontäne

Jetzt ist es gut ein Jahr her als ich den letzten Post verfasst habe. Wahnsinn, was in einem Jahr alles passieren kann.

Unser vergangenes Jahr war sehr turbulent. Ich hatte zwei Kieferoperationen, mein Großer eine Kiefer-Op und eine Operation am Bein mit seiner (und meiner) ersten Vollnarkose. Mein Jüngster hat sich den selben Zahn mehrmals ausgeschlagen und meine Tochter ist ihrem Kindsein für meinen Geschmack viel zu früh entwachsen. Jeder von uns hat Arztbefunde angehäuft und als ich sie unlängst im passenden Ordner abgelegt habe, wurde mir erst richtig bewusst, wie turbulent nicht nur 2019, sondern die ganzen letzten Jahre waren. Keine Zeit zum Verschnaufen, sondern weitermachen, durchkämpfen, durchbeißen (oder halt dann nur noch Suppe schlürfen), weitermachen.

Zum Glück ist alles gut gegangen. Am heutigen Tage zurückzuschauen und zu sehen, was wir (oder auch ich) alles geschafft haben, macht mich froh, dass alles so gekommen ist, wie es ist.

Ich hab es sogar ein halbes Jahr lang geschafft, nur Farben zu tragen, die meinem Typ entsprechen. Als ich mir endlich wieder erlaubt habe, schwarz zu tragen, war das wie Heimkehren. Im Nachhinein kann ich über diesen Selbstversuch nur lachen. Was ich daraus gelernt habe? Natürlich macht es einen Unterschied, welche Farben man trägt. Gerade als Frau wird man extrem unterschiedlich wahrgenommen, ob man Emanzenschwarz oder Püppirosa trägt. Am Ende zählt aber doch nur, ob man sich wohlfühlt. Ich trage die Kleidung und nicht: die Kleidung trägt mich.

Bild von hier

Zeit. Ein unglaublich wertvolles, spärliches Gut im normalen Alltag.
Allerdings ist normal gerade alles andere als das, was wir, du und ich und die ganze Welt gerade erleben. Covid-19 hält die Erde seit einiger Zeit fest im Griff und die "neue Normalität", wie es in der österreichischen Politik so schön heißt, ist schon fast nicht mehr neu sondern vertraut geworden. Soziale Kontakte sind weitestgehend eingeschränkt, Home Schooling ist DAS neue Ding (an dieser Stelle vielen Dank an all die Vorreiter, die ihr Wissen im Internet so großzügig mit uns Newbies teilen!), jeder versucht seine Position zu finden. Systemrelevant oder nicht. Die einen haben so viel zu tun, dass sie gar nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht. Die anderen - wie ich - haben plötzlich Muße (genau so viel Muße wie man als Alleinerziehende von drei Kindern im Alter von 9-17 eben haben kann ;) ).

Brotbacken: für mich keine neue Sache, aber das Brot wird mit der Übung definitiv schmackhafter.

Wie so oft, wenn man plötzlich Zeit hat, tauchen all die unerledigten kleinen Dinge in einem Selbst an die Oberfläche und beißen. Oder große, längst erledigt geglaubte Dinge, wie in meinem Fall. Ich hab noch gescherzt zu Anfang - solange ich nicht in die Isolation muss, mach ich bei allem mit. Zwei Tage später kam dann die Ankündigung der Ausgangsbeschränkung. Ein Schock für mich. 10 Tage hat es bei mir gedauert mich aus meinem eigenen Sumpf aus Ängsten wieder zu befreien, der sich so unvorbereitet gehoben hat. Wir alle werden oder wurden mit uns selbst konfrontiert, jeder auf seine persönlich schwierige Weise. Ich bin kein Systemromantiker. Ich kann mich nicht hinstellen und sagen, wow, endlich wird es ruhig, beschaulich, endlich fahren weniger Autos, schläft die Industrie, die Delfine kehren in die Häfen zurück. Ich denke an die Menschen, die dadurch unter die Armutsgrenze fallen, die vorher schon in schwierigen Bedingungen waren und nun in eine Situation kommen, die unzumutbar ist, um noch ein Mensch zu sein. Ich denke an die Familien, wo Gewalt eskaliert, auf engstem Raum zusammengepfercht. An Existenzen, die zugrunde gehen. Hier in Österreich fallen wir auf die Butterseite, größtenteils, aber auch hier sieht es nicht für alle so rosig aus. Wenn ich schon das Gefühl habe, dass das Ende der Welt gekommen ist, wie geht es dann anderen? Was wird das mit uns als Gesellschaft machen, dass wir jene zurücklassen, die unserer Hilfe bedürfen? Was macht das mit unseren Kindern?

Auch hier wohnen Kinder. Halten wir gemeinsam durch.

Und ich selbst im HomeOffice mit drei schulpflichtigen Kindern, diese im HomeSchooling zu belernen, während die Lehrer immer mehr und mehr Aufgaben schicken, die die Kinder gar nicht selber zu erfüllen in der Lage sind, mein Großer mit beginnender Augenentzündung, weil er täglich 10-12 Stunden mit Lernaufgaben am PC beschäftigt ist, gleichzeitig unbeschreibliche Ängste aus meiner eigenen Vergangenheit, die mich überschwemmt haben - naja, das ist zum Glück überstanden.

Tolle Anleitung zum Selbernähen von Naehtalente.de

Ich bin jetzt in Kurzarbeit. Und damit, um ehrlich zu mir selbst zu sein, in der Luxusvariante eines systemirrelevanten Arbeiters/Arbeiterin. Ich habe etwas bekommen, dass ich in den letzten Jahren nie hatte: Zeit. Plötzlich. Kann erkennen, dass Home Schooling - wie ich immer vermutet habe - etwas ist, dass mir wahnsinnig viel Spaß macht. Das Arbeitspensum der Schulen hat sich auch auf ein vernünftiges Maß eingependelt - in dieser Krise gilt besonders "Learning by Doing".

Haushalt will auch gelernt sein.

Ich habe meine Kinder um mich. Etwas, das ich bedingungslos genießen kann. Sie sind ja auch schon so groß, dass sie sich durchaus zwischendurch selbst beschäftigen können. Natürlich kein Vergleich mit der Zeit, als sie alle ganz klein waren.

Kinder, sind die groß geworden!!

Meinen drei Brüdern - alle systemrelevante Arbeitskräfte - und ihren Familien geht es gut. Meiner Mama geht es gut. Meine Oma bleibt brav zuhause und lässt es sich gut gehen -  uns geht es gut. Das ist ein Luxus, für den ich unfassbar dankbar bin. Ich sitze zuhause und kann mich dem widmen, was mir am Herzen liegt. Endlich - das erste Mal in über 17 Jahren - hab ich nicht das Gefühl, zu wenig Zeit für meine Kinder zu haben. Es bleibt sogar noch Zeit für mich übrig. Zeit zum Lesen (Frank Yerby - Das Erbe der Bentons), Zeit zum Film schauen (Jim und Jules, All about Eve..), Zeit zum Malen.

Öl auf Leinwand

Zeit, um mein 2018 abgeschlossenes Konzeptalbum anzugehen. Den ersten Song präsentiere ich - stolz - in meinem nächsten Post.

Schaut gut auf Euch! Wenn Ihr alleine seid, seid Ihr mit anderen Themen konfrontiert, als wenn Ihr Euch um jemanden kümmern müsst. Ob Ihr arbeitet  oder zuhause seid - das alles macht einen wesentlichen Unterschied. Das Wichtigste ist, nicht zu vergessen, dass man beim Wohl aller Beteiligten auch selbst dazu gehört.

Tolles neues Brotrezept von TR - die Kinder lieben es - danke nochmal!

Das Wichtigste in meinem Leben, das sind die Menschen, Ihr seid das. Ich wünsche mir, dass wir uns alle wohlbehalten wiedersehen, wenn das Ganze hier vorbei ist. Dass wir uns in den Arm nehmen, gemeinsam trauern und lachen, genauso wie davor.

In diesem Sinne,
Eure Ena



Montag, 15. April 2019

Farbe bekennen

Das mit den guten Vorsätzen ist so eine Sache, wir wissen das alle. Darum nehme ich mir schon seit vielen Jahren zu Silvester nichts mehr vor. Dieses Jahr hatte ich aber das Bedürfnis. Mein einziger Vorsatz lautete: Mehr auf meinem Blog zu posten. 

Was soll ich sagen. Es ist bereits April und dies wird mein erster Post. 

Soviel zum Thema Vorsätze...


Ich habe beschlossen, kein Schwarz mehr zu tragen. 

Im August 2014 – meinem höchstpersönlichen Tiefstpunkt – habe ich entschieden, mich ein Jahr lang in der Trauerfarbe schwarz zu kleiden, um dem Verlust meines Geschwisters optisch einen Raum zu geben. Aus einem Jahr sind dann viereinhalb Jahre geworden. (Hier hab ich einen schönen Artikel zu dem Thema gefunden.)


Ich habe es geliebt, schwarz zu tragen. Aber trotzdem hatte ich seit meiner Kieferoperation im Februar ganz stark das Bedürfnis, etwas zu verändern.




Ich habe mich entschieden, nur noch die Farben und Stile zu tragen, die zu meinem Typ passen. Da ich ein Sommertyp bin, passt schwarz farblich gar nicht. 



Ich war gespannt herauszufinden, wie stark ich von der Farbe der Kleidung, die ich trage, beeinflusst werde. Nachdem jede Farbe auf physikalischer Ebene unterschiedliche Schwingungen hat, werden dadurch verschiedene Bereiche im Gehirn angesprochen. Ich weiß aus der Kunst, dass Farben ganz bestimmte Wirkungen auf die Seele haben und dass hier sogar schon Nuancen Unterschiede machen können. 

Ein Sonnenuntergang...
...und meine künstlerische Umsetzung.
Meine bisherigen Basisfarben schwarz und braun sollten abgelöst werden durch navy und grau. Cremeweiß, blau, türkis, rosa und pink dienen als Ergänzung dieser beiden Farben. Die einzige Ausnahme bilden meine Accessoires wie Gürtel, Taschen, Schuhe und Lederjacken. Diese kann ich nicht ersetzen, sind aber auch nicht wegzudenken. Und meine zwei Retrostücke – die 70er Jahre Weste und rostbraune Cordhose - bleiben auch, weil es mein Lieblingsoutfit ist. 



Am meisten Spaß gemacht hat mir das Planen der neuen Garderobe. Ich liebäugle schon lange mit einer Capsual Wardrobe, relativ schnell wurde mir aber klar, dass das nichts für mich ist. Endgültig wird mein Schrank ca. 130 Teile umfassen, Unterwäsche, Socken, Schuhe und Accessoires nicht mitgerechnet. Es liegt unter anderem auch daran, dass ich beruflich und privat sehr unterschiedlich gekleidet bin. Und ich liebe Mode und Mode machen.

Tagelang habe ich durch meine Schnittmusterhefte geblättert und schließlich folgende Schnitte ausgewählt:


Burda passt mir einfach am besten.
Mein Stoffregal musste umsortiert werden. Da fiel mir auch auf, dass eindeutig blau fehlte. Graue Stoffe mit Stretch auch. Vielleicht auch das ein oder andere Streichelstöffchen. Ich war so lange in keinem Stoffgeschäft mehr, weil ich ja meine alten Stoffe verbrauchen wollte, dass ich mich beim Einkaufen gefühlt habe, als würde ich nach Ewigkeiten endlich wieder nach Hause kommen. Regal um Regal vollgeladen mit Stoffen, zwischen den Ballen herumstreifen, die verschiedenen Qualitäten zwischen den Fingern spüren und den typischen Geruch riechen, während alle Geräusche entfernt und gedämpft klingen, dann meterweise Schätze nach Hause bringen... Ich liebe dieses Hobby. 

Anschließend sind sehr viele schwarze Lieblingsstücke in zwei große Kisten gewandert und ich habe angefangen zu nähen.

Recycling meiner zerfetzten Lieblingsjean.
T-Shirt-Schnitt nach Burda
T-Shirt nach Burda
Blazer Burda 4/07, Modell 117
Hose: Burda 4/07, Modell 120, Blazer und T-Shirt nach Burda
Schnittmuster Else, Rückenabnäher eingefügt
Stoff von Rebecca Reck art 
Blazer: Burda 4/07, Modell 117

Rock-Recycling

Zwischendurch fröne ich der Malerei, so ist dieses Bild für mein Büro entstanden:

Wald im Nebel
Auch die Kinder waren fleißig. Meine Tochter hat diesen wunderschönen Vorhang aus Stoffresten geknüpft, mein Jüngster war als Angler im Fasching in der Schule und wir haben sehr viel Lego gespielt und sogar eine kleine Stadt gebaut. Ausflüge dürfen natürlich auch nicht fehlen.







Eure Ena


PS: Liebe Mia, ich hab den Text geändert, aber ich hab das Original noch, wenn es dich interessiert. Dickes Bussi Ena