Mittwoch, 19. September 2018

Kunst auf T-Shirts

Die Bloggerwelt bietet ja fantastische Anregungen. Ich hab es in meiner Karenz so genossen, meistens am Hüpfball mit schlafendem Baby im Tragetuch, auf Blogs zu stöbern und zu sehen, was meine Mitbloggerinnen erleben, basteln, nähen, schreiben, dass ich es von Zeit zu Zeit richtiggehend vermisse. 

Als ich zur Fastenzeit dieses Jahr auf Social Media verzichtet habe, wurde mir sehr schnell klar, dass ich zwar ausgesprochen gut ohne Facebook, Instagram und Twitter leben kann, aber das Bloggen und Bloglesen keinesfalls lassen möchte. 

Auf einem meiner Streifzüge durch meine wiederentdeckten Lieblingsblogs, habe ich bei Mutturalla (wer sie noch nicht kennt, unbedingt reinschauen!!) eine kreative Idee gefunden, die ich begierig war in die Tat umzusetzen, und zwar das Malen auf Stoff mit den Stiften Inktense von Derwent (ich mach hier eigentlich keine Werbung, aber ich bin wirklich begeistert von diesen Stiften. Ich krieg dafür auch kein Geld, was irgendwie schade ist ;) ). Diese Stifte lassen sich wie Buntstifte aufbringen und dann mit Wasser vermalen - dabei kommt der Tintenanteil durch und sie saugen sich richtig in den Stoff hinein. Eingebügelt sind sie dann auch angeblich einigermaßen gut haltbar, das hab ich aber noch nicht getestet. Im Netz findet man viele Anleitungen, auf You*ube zB oder über Pint*rest, daher möchte ich auf die Verwendungsmöglichkeiten nicht näher eingehen. Wenn ihr gern näht und gern malt, probiert das unbedingt aus!

Auch meine Kinder hatten Spaß beim Stoff bemalen. Ich hatte so viel Freude daran, dass ich sogar die Zeit gefunden hab, gleich ein paar T-Shirts aus unseren Kunstwerken zu nähen. Suchtfaktor garantiert! Dafür wurden auch viele gut abgelagerte Streichelstöffchen herangezogen. Wer kennt sie noch ;)












Meine Kinder freuen sich auch, immerhin sind die genähten Kleider in letzter Zeit etwas rar geworden. So, dass meine Maus, die teilweise schon wie ein richtiger Teenager ist mit ihren knapp 10 Jahren, sogar rosa akzeptiert hat. :)

Jetzt schau ich noch, was ihr so geschaffen habt in der letzten Zeit!

Liebe Grüße, 
Eure Ena

Dienstag, 4. September 2018

Verliebt in Amsterdam

Die Überschrift sagt eigentlich schon alles... Ich war ein Wochenende in dieser wunderbaren Stadt und hab mich schwer verliebt in das Flair dieser Metropole.

Angefangen bei den träumerischen Grachten (vor allem nachts, wenn sie beleuchtet sind, ein absolutes Muss für Romantiker), den windschiefen Grachtenhäusern, die nur nicht umfallen, weil sie sich nicht entscheiden können, wohin, Fahrräder über Fahrräder, kleine Geschäfte, kleine Gassen, Grün soweit das Auge reicht und nicht zuletzt weltoffene, freundliche Bewohner und ihre überaus charmante Sprache - so besitzt Amsterdam auch kulinarisch alles, was das Herz begehrt.

Modetechnisch bewegt sich die Stadt zwischen Pariser Chick, Berliner Kreativität und einer gewissen Wurschtigkeit. Leopardenmusterkleid mit Sportschuhen ist durchaus tragbar in Amsterdam. Auffällig erscheint die Häufigkeit mit der man dem Leopardenmuster begegnet. Kleidung, Schuhe, Taschen, aber auch Fahrradsattel und -ketten, Geldbörsen, Schlüsselanhänger, Babymützen, Mopeds - die Liste ließe sich unendlich lange fortsetzen. Da kann ich nur sagen, schönen Dank an Christian Dior, der das Muster 1947 salonfähig machte. Wenn es nach mir geht, dann sieht es vor allem an Katzen gut aus, aber jedem sein Geschmack und wenn man die derzeitige Entwicklung beobachtet, wird es nicht mehr lange dauern, bis unsere Straßen ebenfalls von Leopardengemusterten durchwandert werden.
Einzig übertroffen wird dieser Print nur durch Streifen. Vorrangig gestreifte Oberteile. Das gefällt mir wiederum sehr gut.

Ich zeig euch mal ein paar Bilder:

"Ein Volk, das sich Tyrannen unterwirft
wird mehr als sein Leib und Gut verlieren
dann erlischt das Licht."

Oude Kerk


Hinterhöfe

Grachtenhäuser

Café Blond Amsterdam

Büchermarkt




Vondelpark








Grachtengärtchen

Besonders kulturell lässt diese Stadt keine Wünsche offen. Wer gerne ins Museum geht, ist hier ganz besonders richtig. Neben den großen Museen gibt es auch viele kleine, wo sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt, wenn die Zeit reicht. Am Sonntag sogar gratis. Oder wir hatten diesbezüglich einfach nur ein gutes Datum erwischt...

Das Steigen der unzähligen Treppenstufen in den schmalen hohen Häusern hält fit und wem das noch zu wenig Bewegung ist, der kann sich mutig ins Fahrradgetümmel werfen - ich gebe zu, das haben wir diesmal ausgelassen. 

Schwierig war eigentlich nur abzureisen. 

Ich hab fast drei Tage gebraucht, um zuhause wieder anzukommen und nicht sofort wieder umdrehen und zurückfliegen zu wollen. Die Kinder zu schnappen und auszuwandern. Einfach alles zurücklassen und ein neues Leben anzufangen, weg von der Stadt, die mich an so vieles erinnert, das ich lieber vergessen möchte. Natürlich ist das keine Lösung. Natürlich holt einen das alles auch an einem anderen Ort wieder ein, aber ich gebe zu, soweit ging meine romantische Vorstellung nicht. In meiner Vorstellung war dieses Lebensgefühl so stark, kleine Häuser, kleine Straßen, gemeinsam am Abend ein Glas Wein trinken vor der Haustüre, keine Vorhänge, nichts zu verbergen, romantische Stimmung, wohin man auch schaut, kleine blonde pausbäckige Kinder, genau wie meine eigenen damals. Wo du Luft holst und frische Luft atmest, wo kaum Autos fahren, nur ein Ball in einer ruhigen Seitenstraße. 

Ich hatte drei Tage lang Herzschmerz. Ich gebe zu, weil ich es vermisse. Dieses Lebensgefühl. Diesen einen Menschen, bei dem man empfindet, gemeinsam gehen wir durch dick und dünn. Wir wohnen in einem kleinen Haus, weil wir so gern beisammen sind und uns riechen können. 

Natürlich ist das unabhängig vom Ort, an dem man sich befindet. 
Amsterdam hat jedoch diese meine Sehnsucht aktiviert. Dass es trotzdem so ist, wie es ist und nicht anders, ist halt eine Tatsache. Da hilft nur zu glauben, dass das ganze Leben dennoch einem Sinn folgt, auch wenn man nicht (immer) in der Lage ist, diesen zu erkennen. 

“Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht!”(Jesus in Matthäus Kapitel 10, Verse 30 – 31)